Die aktuelle CD
Das Schaffen von Franz Schubert ist oft von einer eigentümlichen Melancholie geprägt, umso überraschender ist die Erfahrung des musikalischen Ausdrucks in nahezu allen seinen Ouvertüren. Da begegnet uns eine unbeschwerte, ungetrübte Leichtigkeit des Seins, ein positives, fröhliches Fühlen, in dem wir Befreiung und seelische Öffnung erfahren, die eine gänzlich andere Seite des Genies Schubert zeigt: die starke Empfindung der Hoffnung und ungebremster Lebenskraft.
Der Bogen des Albums reicht von den frühen Versuchen über das Vorspiel zu Rosamunde bis zu der Komödie Der häusliche Krieg (D 787) und zu dem »Schmerzenskind« Fierabras, das letztlich der Pleite der Weber’schen Euryanthe zum Opfer fiel. Natürlich fehlen auch nicht die beiden vergnüglichen Kreationen, mit denen Franz Schubert sich deutlich über den Wiener Rossini-Taumel ausließ – seine beiden Ouvertüren »im italienischen Stil« sprudeln mit dem Selbstbewusstsein eines jungen Mannes dahin, der voller Lebensfreude das Erfolgsrezept des Kollegen kopiert, als wolle er seinen Zeitgenossen zurufen: »Schaut’s, des kann i aa«. So jedenfalls klingt es, wenn Hansjörg Schellenberger und die Berliner Symphoniker Rossinis Geist aus Schuberts Händen empfangen … Weitere Informationen